Sprechen wir über Ökologie

Gelegentlich schauen sich Interessenten in unserer Baubeschreibung den Wandaufbau an und rümpfen die Nase: „Hanse Haus verbaut ja Styropor, das brennt doch“. Vorab: Nein, Styropor (oder wie es richtig heißt EPS) brennt nicht – nachweislich! Und bei Hanse Haus verwenden wir mit dem Dämm-Material „Neopor“ auch eine ganz besondere Form des EPS. Dieser Dämmstoff besteht zu 98% aus reiner Luft. Der Grundstoff ist ein einfacher Kohlenwasserstoff, der auch als Aromastoff in Nüssen oder Weintrauben vorkommt. Dieser Kohlenwasserstoff heißt „Styrol“. Durch den Zusatz von Pentan (welches übrigens bei ganz natürlich Gärprozessen entsteht und das keine Auswirkungen auf die Ozonschicht hat, da es bereits in niederen Luftschichten wieder zerfällt) wird aus Styrol Polystyrol (EPS). Und genau das findet man unter anderem auch in Stillkissen, Sitzsäcken oder Vakuum-Matratzen aus dem Medizinbereich.

Heute werden die Rohstoffe natürlich nicht mehr aus Baumharzen und Früchten gewonnen, sondern aus der Pyrolyse von Erdöl. Die Ökobilanz ist hier übrigens sehr eindeutig: Auch wenn der Grundstoff so genannte „graue Energie“ ist, so wird beim Einsatz als Wärmedämmung innerhalb von nur 1-2 Jahren mehr Energie eingespart als für die gesamte Gewinnung, Herstellung und das vorweggenommene Recycling benötigt wird! Und apropos Recycling: Das EPS lässt sich durch moderne Maschinen im Wasserbad trennen. Die einfache chemische Verbindung ermöglich es, altes EPS wieder zu 100 % als Stoffrecycling zu erhalten.

Übrigens ergeben nur 1 Liter EPS Rohmaterial 50 Liter EPS!

….aber wie ist es denn mit der Brennbarkeit?

Damit das EPS sich nicht entzünden kann, wird bei der Herstellung des Rohmaterials 1-2 % eines polymeren Flammschutzmittels (z. B. Aluminium- oder Magnesiumhydroxid) beigemischt. Und wenn wir dann zur Konkurrenz schielen, die doch die vermeintlich ökologischen Baustoffe wie Zellulose oder Holzfaserdämmstoffplatten einsetzen: Hier kommt genau das gleiche Mittel zum Einsatz! Dies ist insbesondere unter dem Aspekt „spannend“, als dass diese Anbieter gerne wider besseren Wissens auf die vermeintlich ach so unökologische Wand von Hanse Haus zeigen. Nicht gelöst ist bei Dämmstoffen wie Zellulose oder Holzfasern jedoch die logischerweise weiterhin hohe Aufnahmefähigkeit des Dämmstoffes von Feuchtigkeit!

Wenn es um Ökologie geht, sollten wir auch den erforderlichen Materialeinsatz im Auge behalten

Verfolgen wir also den Vergleich mit der oben genannten Holzfaserdämmstoffplatte weiter:

Ein Kubikmeter Neopor hat ein Gewicht von lediglich 30 kg. Eine Holzfaserdämmstoffplatte hingegen benötigt für vergleichbare Dämmwerte mehr als das zehnfache an Material, also etwa 300 kg je m³. Dieses Material muss aus dem Rohstoff Holz gewonnen werden, dann werden Harze und Flammschutzmittel zugemischt und schließlich zur Holzfaserplatte verpresst werden. Und nun rechnen wir einmal: Ein Haustyp Variant 35-154 benötigt bei einer angenommenen Dämmstoffstärke von 15 cm ca. 45 m³ Dämmstoff. Setzen wir auf Neopor, benötigen wir ca. 1,35 Tonnen Dämmmaterial – bei Holzfaserdämmstoffen ca. 13,5 Tonnen. Und diese Materialien müssen nicht nur gewonnen, sondern auch transportiert werden!

Und das Offensichtliche?

Ja, die meisten Imker nutzen EPS als Beute für ihre Bienenvölker – und dies seit Jahrzehnten!

Wieviel Wasser ist eigentlich in einem Neubau?

Am einfachsten funktioniert dieses „Herausheizen“ bei Estrich. Denn jede moderne Heizung verfügt über ein Estrichaufheizprogramm. Wird das Haus über eine Fußbodenheizung beheizt, kann so über die Heizschlangen eine starke Erwärmung erfolgen und die Feuchtigkeit wird an die Raumluft abgegeben. Regelmäßiges Stoßlüften führt dann dazu, dass die so genannte „Belagreife“ nach ca. 4 bis 6 Wochen gegeben ist. Erst dann kann weiter gebaut werden.

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