Greenwashing oder Nachhaltigkeit?

Greenwashing oder Nachhaltigkeit?

Wohl kaum ein Begriff wurde in der Vergangenheit so inflationär verwendet wie “Nachhaltigkeit”. Und natürlich ist hier eine gewisse “Industrie” entstanden, die Geschäftsmöglichkeiten wittern. Selbst Wirtschaftsprüfungsunternehmen führen Nachhaltigkeitsberatungen durch, oftmals auch unter dem internationalen Begriff “Sustainability”.

Doch was konkret ist überhaupt Nachhaltigkeit?

Vorab: Ökologisch und nachhaltig sind zwei grundverschiedene Begrifflichkeiten, die leider oftmals synonym verwendet werden. Dabei gibt es zwar Berührungspunkte, doch liegt der jeweilige Fokus von Ökologie und Nachhaltigkeit letztendlich doch auf anderen Punkten.

Unter Nachhaltigkeit verstehen wir, ökonomische, ökologische und soziale Ziele so in Einklang zu bringen, dass die Bedürfnisse der heutigen und zukünftigen Generationen berücksichtigt werden. Es geht darum, Ressourcen effizient zu nutzen, Umweltauswirkungen zu minimieren und soziale Verantwortung zu übernehmen.

Nachhaltigkeit geht also klar über den rein ökologischen Aspekt hinaus. Man kann sagen, dass Ökologie einer von mehreren Aspekten der Nachhaltigkeit ist.

Nachhaltigkeit im Hausbau

Wird ein Bauwerk wie z. B. ein Einfamilienhaus errichtet, so ist der Einfluss auf die Umwelt nicht unerheblich: Es müssen Rohstoffe zur Errichtung des Hauses gewonnen werden. Dafür muss Energie eingesetzt werden und die Entnahme der Rohstoffe (z. B. Sand, Ton oder Holz) aus der Umwelt kann zu einer dauerhaften Störung des ökologischen Gleichgewichts führen. Einige Baustoffe wie z. B. Ton für die Herstellung von Ziegeln oder Klinkern wachsen dabei nicht nach. Ihre Nutzung kommt einem Verbrauch gleich. Holz hingegen kann wieder neu angepflanzt werden (Wiederaufforstung) und wächst so innerhalb einer überschaubaren Frist nach. Gerade in der Forstwirtschaft ist durch Siegel wie das FSC oder das PEFC gewährleistet, dass die Menge der Entnahme aus den Wäldern durch Wiederaufforstung ausgeglichen wird. Hier ist also die Nachhaltigkeit bereits seit geraumer Zeit gewährleistet.

Nachhaltigkeit als Feigenblatt

Wo auf der einen Seite Unternehmen vieles daran setzen, die Auswirkungen ihres Handelns auf die Umwelt so gering wie möglich zu halten, nutzen andere Unternehmen den Nachhaltigkeitstrend und schmücken sich damit, vermeintlich nachhaltig zu handeln. Ernsthafte Bemühungen jedoch sind oft nicht zu erkennen. Und häufig werden Produkte als “nachhaltig” bezeichnet, um sie in den Markt zu drücken. Ein hervorragendes Beispiel aus der Bauwirtschaft ist die Holzweichfaser. Sie wird für die Dämmung von Wohngebäuden verwendet. Diverse Anbieter in der Bauindustrie nutzen den guten Ruf des Holzes, um dieses höchst fragwürdige Produkt für die Dämmung ihrer Häuser einzusetzen und dies als “ökologisch” oder “nachhaltig” zu propagieren. Wer jedoch genau hinschaut, wird feststellen: Die Herstellung einer Holzweichfaser-Dämmstoffplatte erfordert einen extrem hohen Energieeinsatz. Einige Hersteller argumentieren, dass diese Energie ja auch wiederum z. B. Ökostrom sei. Was dabei “vergessen” wird: Dieser Strom steht wiederum anderen potenziellen Abnehmern nicht zur Verfügung.

All dies ließe sich ja noch argumentativ entkräften. Doch gleichzeitig wird in “guter alter Schwarz-Weiß-Manier” der vermeintlich “böse” Dämmstoff der Konkurrenz schlecht gemacht. Oder anders ausgedrückt: Den Kunden wird die Wahrheit vorenthalten, sie werden belogen. Handlungen von Unternehmen, die darauf abzielen, unter Vortäuschung falscher Tatsachen den Schein der Nachhaltigkeit zu schaffen und zu wahren, werden als “Greenwashing” bezeichnet.

Was die einfachmein.haus GmbH konkret tut

Als reine Beratungs- und Vertriebsgesellschaft für Fertighäuser ohne Produktionsstätte sind unsere Möglichkeiten, den Fußabdruck so gering wie möglich zu halten, nur beschränkt. Gleichwohl konnten wir durch diverse Maßnahmen für eine Kompensation sorgen:

  • Schritt für Schritt stellen wir die Fahrzeugflotte auf Elektrofahrzeuge um. Während vor 12 Monaten noch 20 % unserer Fahrzeuge vollelektrisch angetrieben waren, werden es ab Oktober 2025 bereits 60 % sein. Ziel sind dabei 100%. Und selbstverständlich werden diese Fahrzeuge ausschließlich mit Ökostrom aufgeladen.
  • Unnötige Dienstreisen werden vermieden, indem wir entweder auf Onlinemeetings ausweichen, oder aber die Bahn nutzen.
  • Für den Bau der Tragkonstruktion eines Fertighauses (Holzständer/Holztafeln, Decken, Dachstuhl) werden ca. 7 Bäume abgeholzt und verarbeitet. Daher pflanzen wir für jedes verkaufte und gebaute Haus insgesamt 11 Bäume innerhalb von 10 Jahren nach dem Verkauf nach. Wichtig dabei: Diese werden nicht (wie es ebenfalls gerne getan wird) irgendwo in Mittelamerika angepflanzt. Alle unsere Bäume werden in Deutschland gepflanzt, ein großer Teil bisher davon im Südharz. Auch achten wir darauf, keine Monokulturen anzupflanzen, sondern gesunden Mischwald.
  • In die Planung der Häuser unserer Bauherrenfamilien fließen ebenfalls Nachhaltigkeitsüberlegungen ein: Wie verhindern wir die übermäßige Erhitzung des Baukörpers, welche Heiztechnik wird eingesetzt und wie kann das Haus auch in Zukunft mit fortschreitendem Alter der Bewohnerinnen und Bewohner genutzt werden?
  • Auch der soziale Aspekt kommt bei uns nicht zu kurz. Unsere Angestellten müssen sich nicht über befristete Anstellungsverträge von Jahr zu Jahr “retten”. Wir fördern die persönliche Weiterentwicklung und finanzieren Weiterbildung. Wir bezahlen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überdurchschnittlich und sorgen für ein angenehmes Betriebsklima, frei von Angst und Druck.

Unsere Bemühungen entfalten wir, weil wir der Überzeugung sind, dass es nicht ausreicht, mit dem Finger auf die “Großen” zu zeigen und dies als Rechtfertigung dafür zu missbrauchen, selbst nichts zu tun. Wir alle haben es in der Hand, unseren Kindern eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen – einzig dadurch, dass wir unseren eigenen Fußabdruck auf dieser Welt so klein wie möglich halten.