Extremwetterlagen und ihre Auswirkungen auf den Hausbau

Extremwetterlagen und ihre Auswirkungen auf den Hausbau

Auch 4 Wochen nach dem verheerenden Hochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen stehen wir noch unter den Eindrücken der Bilder. Viele Menschen haben ihre Häuser, ja ihre Heimat verloren. Denn es ist in Anbetracht der Lage fraglich, ob die zerstörten Häuser an genau dieser Stelle überhaupt wieder aufgebaut werden können und sollten.

Bei Lichte betrachtet müssen wir auch feststellen, dass die Extremwetterlagen in den letzten Jahren erheblich zugenommen haben. Extreme Hitze und massive unwetterartige Niederschläge wechseln sich innerhalb weniger Tage, ja teilweise sogar Stunden ab. Und wenn man dem IPCC-Bericht zur Erderwärmung folgt, so ist dies erst der Beginn einer dramatischen Entwicklung. Was bedeutet dies jedoch für die Bauherrenfamilien von Einfamilienhäusern?

Extreme Wetterlagen mit Niederschlägen

Schon seit langer Zeit wird Deutschland hinsichtlich der Windlasten in 4 verschiedene Windzonen eingeteilt. Und wer einmal an der Küste war, weiß nur zu gut: Hier bläst häufig eine steife Brise – weshalb die Küstenstreifen folgerichtig der höchsten Windzone 4 zugeordnet sind. Für die zu errichtenden Häuser stellt dies unabhängig von der Bauweise eine starke statische Belastung dar. Natürlich stürzen in Deutschland Häuser nicht ein, nur weil sie an der Küste stehen. Gleichwohl achten wir bereits seit Jahren darauf, dass z. B. die Bauteile wie Fenster und Haustüren auch bei starkem Wind und Niederschlägen dicht bleiben. Dies stellt insbesondere dann eine Herausforderung dar, wenn die Fenster und Terrassentüren einem allgemeinen Trend folgend immer größer ausfallen. Auch sehr große Räume wie offene Wohn-/Essbereiche stellen eine statische Herausforderung dar, weil im schlimmsten Fall nicht mehr genügend Wände vorhanden sind, welche die auftretenden Lasten aufnehmen und gleichmäßig „verteilen“.

Doch wird ein seriöser Hausanbieter, welcher sich seiner Verantwortung bewusst ist, sehr genau prüfen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um das Gebäude auch dauerhaft „sturmsicher“ auszuführen. Dazu gehören neben besonderen Fenstern und Terrassentüren auch die Verklammerung von Dachsteinen und zusätzliche statische Maßnahmen zur Stabilisierung. Eine pauschale Aussage, wie „unsere Häuser sind für Windzone X oder Y ausgelegt“ reicht heute weniger denn je aus. Und ein fairer Anbieter prüft die Voraussetzungen und rechnet die evtl. erforderlichen Maßnahmen seriös von Anfang an mit ein. Ehrlich gesagt müssen wir oft genug feststellen, dass diverse Anbieter nach dem Motto arbeiten, „wo kein Kläger, da kein Richter“.

Extreme Hitze

Sommertage mit Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius konnten wir in den letzten Jahren immer wieder erleben. Gleichzeitig fallen die Glasflächen in modernen Häusern immer größer aus. Dies führt in Kombination zu einer extremen Erwärmung der Wohnräume. Das sollten Bauherren bei ihrer Planung unbedingt bedenken. Auf jeden Fall sollte hier ein Augenmerk auf einer konstruktiven Verschattung mit einer möglichst intelligenten Steuerung liegen. So lässt sich z. B. mit Raffstores inkl. eines Sonnen- und Windwächters die Hitze wirkungsvoll ausschließen. In Verbindung mit einer Fußbodenkühlung durch eine intelligente Wärmepumpe kann auch an sehr warmen Sommertagen ein angenehmes Wohnraumklima geschaffen werden.

Die Verantwortung liegt bei den Fachberatern

Wenn Interessenten durch die Musterhäuser schlendern, können sie nur eine Momentaufnahme mitnehmen. Dabei wirken großzügige Fensterflächen und ebensolche Räume einladend und imposant. Als Fachberater hören wir dann oft, „das wollen wir auch so“. Wir sehen unsere Verantwortung darin, unsere Interessenten auch auf die damit verbundenen Herausforderungen aufmerksam zu machen und Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Denn wenn ein Haus erst einmal (fehlerhaft) geplant und realisiert wurde, lässt sich dies – wenn überhaupt – nur mit großem Aufwand korrigieren.